Die 5 häufigsten Fehler bei der Entwicklung eines Firmennamens

1. Keine Schutzfähigkeit (Markenrecht)

Mangelndes Risikobewusstsein wird bestraft

Nach steilem Aufstieg des Unternehmens vernichtet ein verlorener Markenrechtsstreit den Markenwert. Dieser Fall ist häufig, Markenrechtsstreitigkeiten sind Alltag und nicht die Ausnahme. Seriöse Schätzungen gehen Schäden und Schadenszahlungen in Höhe von ca. 1,2 Mrd. Euro aus, die durch Markenkonflikten verursacht worden sind. Besonders hart – oft erfolgt die Niederlage erst nachdem die Marke richtig erfolgreich ist und sich im Markt etabliert hat. Was folgt, ist Ungewissheit und im schlimmsten Fall die Löschung. Mühsam aufgebautes Markenvertrauen geht verloren, ein neuer Name muss innerhalb kürzester Zeit gefunden werden. Eine markenrechtliche Recherche und die Investition in die Schutzfähigkeit wären deutlich günstiger gewesen. Und Vorsicht: eine freie Internetadresse bedeutet nicht, dass die Marke rechtlich geschützt ist.

2. Keine Prüfung auf Bedeutung in anderen Sprachräumen (Kulturunterschiede)

Verunglimpfung und Schadenfreude vorprogrammiert

Es existieren unzählige Beispiele für Marken, die im Ausland eingeführt wurden und aus sprachlich-kulturellen Gründen den erhofften Erfolg vermissen ließen. Was fehlte, war eine gründliche Recherche über die Bedeutung des Markennamens in der jeweiligen Sprache. Diese Recherche muss von Spezialisten durchgeführt werden – hier entstehen Kosten. Wenn darauf verzichtet wird, folgt die Quittung häufig dann, wenn nicht damit gerechnet wird. Die Schadenfreude ihrer Mitbewerber ist Ihnen dann genauso sicher wie der Ärger bei der Korrektur dieses Fehlers.

3. Geringe Merkfähigkeit und Eigenständigkeit (Relevanz)

Die Firma Dingsda & Egal

Es gibt Firmennamen die haben mit dem Unternehmenszweck nichts zu tun und sind dazu noch kompliziert. Die Folge: keiner kann sich den Namen merken. Mangelnde Prägnanz des Firmennamens entsteht oft durch faule Kompromisse. Es wird nicht der auffälligste Name gewählt, sondern der, der den Gesellschaftern „egal“ ist. „Egal“ ist dann auch die Reaktion des Marktes. Wer den Entscheidungsprozess über den Firmennamen zu einer Konsensveranstaltung macht, braucht sich nicht zu wundern, wenn am Ende der kleinste gemeinsame Nenner in die Bedeutungslosigkeit führt.

4. Schlechte Verständlichkeit (Aussprache/ Schreibweise)

Ich buchstabiere dann mal …

Wie viele Kunden haben schon nach einem Firmennamen gesucht und haben ihn wegen einer fehlerhaften Schreibweise noch nicht mal über eine Suchmaschine gefunden? Wie oft scheitert eine Weiterempfehlung durch falsche Aussprache? Namen müssen fast immer neu erlernt werden, eine schwierige Aussprache oder Schreibweise sorgt für ein schweres Handicap. Die Steigerung ihrer Bekanntheit verteuert sich.

5. Missverständliche Bedeutung (negative Assoziationen)

Wenn der Firmenname zur Tretmine wird.

Was Kunden assoziieren, wenn sie Ihren Firmennamen hören ist schwer vorauszusehen. Insbesondere bei Kunstnamen kann es vorkommen, dass der Namensschöpfung negative Assoziationen zugeordnet werden. Deshalb muss im Vorfeld durch Befragung recherchiert und Analyse eruiert werden und gegebenenfalls eine passende Story mitgeliefert werden, die den Namen transportiert und stützt. Wer hier nicht Obacht gibt, läuft Gefahr einen Spitznamen verpasst zu bekommen, der das Geschäft immens beeinträchtigen kann.